Samstag, 15. Oktober 2016

Wandertag

Die Sonne hat sich hier endlich mal wieder etwas blicken lassen, und so haben wir uns heute gleich mal auf in die Berge gemacht. Es war einfach atemberaubend. Der größte Berg rund um Sofia ist Vitosha, und ich weiß nicht wie es zu anderen Jahreszeiten aussieht, aber im Herbst kommt man dort in eine andere Welt. So viele schöne Farben an den Bäumen hab ich noch nie gesehen. Alles ist bunt, wie im Märchen, dazu fließen Gebirgsbäche und große, moosbedeckte Steinbrocken erinnern an Trollgeschichten. Витоша liegt genau südlich von Sofia, und zuerst sind wir ca. 25 Minuten mit dem Auto zu den sogenannten goldenen Brücken gefahren. Wenn man davor steht, traut man seinen Augen nicht, und ich hab es nicht geschafft, dieses Ausmaß auf einem Foto für euch einzufangen, aber das Bild dazu bekommt ihr trotzdem, um eine ungefähre Vorstellung vom Aussehen zu kriegen. Es handelt sich bei den Златните Мостове um "Steinflüsse", die aus riesigen runden Steinen bestehen und wie eine Wasserstraße den Abhang herunter, auf einer breiten Spur, gesammelt sind. Man könnte wirklich annehmen, ein Fluss wäre vor langer Zeit versteinert. 
Nachdem wir losgewandert waren und unser Ziel "Momina Skala" überraschend schnell erreicht hatten, haben wir beschlossen noch weiterzugehen, was sich definitiv gelohnt hat, denn da begann das Wunder erst so richtig. Wenn man all diese wunderschöne Natur um sich herum hat, merkt man erst richtig, wie sehr man ab und zu mal eine Auszeit vom doch ziemlich lauten und vollen Stadtleben braucht. Nach ungefähr 10 Minuten Fußweg ging es plötzlich nur noch steil bergab und man musste dem Boden wirklich seine ungeteilte Aufmerksamkeit schenken, um nicht abzurutschen. So gerne man sich auch an dem Anblick um einen herum erfreuen wollte, für jede längere Sicht nach oben wurde man sofort mit einem Rutscher bestraft, deswegen bekommt ihr vom Abstieg auch kein Foto. Nach einer gefühlten Ewigkeit wurde man erneut überwältigt, diesmal von der Aussicht. Von einem Felsrand aus, der sich parallel zu einem Wasserfall erstreckte, konnte man ganz Sofia überblicken,vor einem Meer aus bunt getupften Bäumen. Ich muss zugeben, es hat etwas gedauert bis ich mich von dieser Ansicht wieder losreißen konnte. 


Nachdem wir genug genossen hatten, ging es ein kleines Stück weiter runter zum Wasserfall Bojana, der den gleichen Namen wie das Gebiet und der zugehörige Fluss trägt. Alles rund um das fallende Wasser hatte ein bisschen etwas magisches an sich. Auf dem Bild könnt ihr am oberen Ende noch einen weiteren Fels sehen, das ist derselbe, welcher auch auf dem ersten Bild von der Aussicht am linken Rand zu sehen ist. An seinem Fuß beginnt das Wasser zu fallen. Ich hoffe das war jetzt verständlich erklärt. Und ja, hurra, mich bekommt ihr auch noch zu sehen.Vielleicht nicht in Bestform, aber das muss man mir nach dieser Wanderung wohl nachsehen... ;)

Auf dem Rückweg haben wir noch an einer der Berghütten angehalten, die zahlreich vorhanden sind und Getränke und kleine Mahlzeiten anbieten. Es gab Kamasch und Suppe, beides aus Brennesseln gemacht und ziemlich delikat. Dazu, wie könnte es auch anders sein, Ayran.

Und weil's so schön ist, noch mehr Bilder ...




1 Kommentar:

  1. Was für ein wunderbarer Ausflugsbericht, gekrönt mit Bildern, danke dafür, das hat meinen Abend mit Licht geflutet.

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