Ich bin weitaus nicht die erste Person, die dieses Thema anschneidet, und werde auch nicht die letzte sein. Im Endeffekt ist aber genau das am wichtigsten. Jeder, der etwas zu sagen hat, zu einem ihn betreffenden kritischen Thema oder Problem, sollte sich die Zeit nehmen, um es zu teilen. Dabei sind die Fragen "Wo, wann, mit wem, oder wie?" eindeutig zweitrangig.
Wenn ich darüber nachdenke, in Deutschland über Bulgarien zu erzählen, über das, was Bulgarien für mich ist, wird mir jedes Mal klar, dass die meisten Menschen ein sehr eingeschränktes Bild von osteuropäischen Ländern haben. Natürlich kann man auch das nicht verallgemeinern, und es gibt sehr viele, deren Horizont in diesem Bereich sehr weit ist, trotzdem ist das Problem alltäglich anwesend und grundlegend. Ich fange dann an mir die Frage zu stellen, wie kann ich am besten das weitergeben, was für mich Osteuropa und vor allem Bulgarien bedeutet?
Um kurz und knapp mit ein paar Stichworten zu beginnen, die am öftesten mit Bulgarien verbunden werden: Zigeuner, hohe Kriminalitätsrate (Gefährlich!!!), Armut, Sonnenstrand, "irgendwo da unten am Schwarzen Meer", ..., äh... ja, das war's auch schon irgendwie.
Hm.
Zigeuner, jap, gibt es, gibt es sogar viele, sind aber genauso wie wir auch nur Menschen und werden von den meisten Bulgaren nicht mal als Bulgaren angesehen, was an sich schon mal ein großes Problem innerhalb des Landes ist, auf das ich aber ein anderes Mal eingehen werde. (Ansonsten könnte ich allein dafür ein 100-Seiten-Buch schreiben.)
Kriminalität, eines der größten Vorurteile gegenüber den Balkanländern. Nach nur 5 Minuten Recherche geht aus den simpelsten Statistiken und Ranglisten hervor, dass in der EU die Staaten Osteuropas keineswegs Spitzenplätze einnehmen. Da man sich mit solchen Grafiken ja doch ab und zu etwas vom wirklichen Alltag entfernt, ist es wichtig sich die kurze Frage zu stellen: "In wie fern bin ich in diesem Land in Gefahr, Opfer von einem Verbrechen zu werden?" Meine Antwort: Egal welche Region dieser Welt, überall ist es für bestimmte Gruppen der Gesellschaft an bestimmten Orten unangenehm und nicht empfehlenswert, nachts alleine draußen zu sein. Das verändert sich nicht für Deutschland, Bulgarien, Schweden, die Schweiz, Amerika, Russland, oder welche Nation dir auch einfallen mag. Wenn man sein Fahrrad und sein Portemonnaie behalten will, dann sollte man ein Schloss und die innere Jackentasche verwenden, und am ehesten noch seinen Verstand. Bulgarische Straßen sind nicht gefährlicher, Taschendiebe trifft man auch in Berlin an jeder Ecke.
Die Bürgersteige sind vielleicht nicht gut erhalten, man stolpert von Zeit zu Zeit, muss mal um ein großes Loch herumgehen oder auf den Treppen in die Unterführungen ein bisschen Acht geben. Wenn man sich aber mit offenen Augen bewegt, kommt man sehr heil ans Ziel, hat vielleicht etwas Neues gesehen, eine Blume zwischen den Platten entdeckt oder ein bisschen Straßenkunst bewundern können.
Das billige Urlaubsziel, welches Bulgarien durch den Sonnenstrand und die Skiresorte geworden ist, führt mich direkt zum nächsten Punkt. Die Natur. Mit etwas mehr als 110.000 km² Fläche sind wir bei weniger als einem Drittel der Fläche Deutschlands, vergleichsweise ein wirklich kleines Fleckchen Erde also. Auf diesem Platz aber sind unzählige Landschaften vereint: zuerst die Berge, der Balkan oder auf bulgarisch "Stara planina" (Altes Gebirge), Pirin, Rila, die Rhodopen, mit den unzähligen Wipfeln, Tälern, skurrilen, atemberaubenden Felsbildungen, märchenhaften Höhlen
und Wasserfällen, und dann noch Vitosha. Ein 2000-m-Berg, eine halbe Stunde Autofahrt vom Hauptstadtzentrum entfernt und von allen Seiten herausragend, die Häuserblöcke einrahmend, birgt eine wirklich zauberhaft schöne Welt. Die Donau als Grenze zu den Rumänen, die meine Gastoma bei unseren Spaziergängen durch Rousse mit einem Blick auf die andere Seite immer ganz liebevoll "unsere Nachbarn" genannt hat. An wie vielen anderen Orten ist es wohl möglich auf mehr als 2500 m über dem Meeresspiegel durch den Schnee zu wandern und weniger als 5 Stunden später am Strand zu stehen und die Wellen zu beobachten?
All diese Orte tragen noch etwas anderes ganz bedeutendes in sich. Geschichte. Bulgarien ist schon seit über 7000 Jahren in der ein oder anderen Form Bulgarien und hat einiges gesehen. Die Thraker mit ihren unerfassbaren Goldschätzen und Grabanlagen als eine Hochkultur, von der die meisten griechischen und römischen Götter, wie wir sie heute kennen abstammen, was aber den wenigsten bekannt ist. Das Byzantinische Reich, Jahrtausende von Königen, Kriegen, Bekehrung zum Christentum, Entwicklung des Kyrillischen Alphabets (Nein, es ist nicht "das russische Alphabet", sondern von den Brüdern Kyrill und Method entwickelt und später nach Russland gebracht.), 500 Jahre unter grausamer, blutiger osmanischer Regierung, viele Jahre des Aufstandes und des Befreiungskampfes. All diese Ereignisse sind in unseren Geschichtsbüchern nicht zu finden, aber mindestens genauso interessant und wichtig für die historische Entwicklung Europas. "Europa", das so oft eigentlich "(Nord-)Westeuropa" bleibt, eine Union mit Außenseitern, wobei doch alle Länder den gleichen Wert haben. Oder haben sollten. 5 Minuten in der Geschichtsstunde lassen sich nicht finden, um zu erwähnen, dass Bulgarien der einzige Alliierte Deutschlands im zweiten Weltkrieg war, der es geschafft hat, seine Juden vor den Konzentrationslagern zu retten, indem sie in den Bergklostern der orthodoxen Christen versteckt wurden.
Natürlich macht diese Vergangenheit noch lange kein wirtschaftlich starkes, politisch stabiles Land. Der durchschnittliche Monatsgehalt (Brutto) liegt bei ca. 400 Euro, Rentner müssen sich oft mit 50 Euro oder weniger durchschlagen. Fast keiner wächst hier in einem Ein- oder Mehrfamilienhaus mit Garten auf. Die Wohnblöcke sind nicht saniert und in den Morgenstunden kann es auch mal vorkommen, dass einige Zeit kein Strom fließt. Der Preis für warmes Wasser, Heizung und Strom frisst den Großteil des Einkommens. Kurz und knapp: Es herrschen andere Umstände. Solche Extrempunkte von "Gut" und "Schlecht" stellen aber weitaus nicht die Wahrheit dar, sie verzerren sie sogar ziemlich. So eine "Wahrheit" ist aber auch für jeden etwas anderes, jeder erlebt die Orte dieser Welt auf unterschiedliche Weise, macht andere Erfahrungen, wächst anders auf, hat einen anderen Hintergrund, trifft vor allem andere Menschen.
Menschen. Sie sind das, was eigentlich unser Bild von etwas ausmacht. Sie sind das, worauf wir hinter den Grenzen treffen. Sie sind das Leben in den Straßen der Städte, die wir alle so unbedingt gerne bereisen wollen.
Charakter macht Schönheit, es ist ein ziemlich einfaches Konzept. Ein angeblich makelloser Mensch wird für dich niemals schön sein, solange sein Charakter und Verhalten, sein Inneres nicht mit deinen Vorstellungen übereinstimmt. Genauso ist es mit Ländern oder jedem anderen Ort. Die Gebäude und Straßen können noch so sauber und saniert, antik und mit wunderschönen Verzierungen sein, die Strände idyllisch und das Essen exzellent, all das wird dir nicht helfen, wenn die Personen und Erfahrungen, die du mit diesem Bild verbindest, grob und kalt sind. Sobald die Menschen dir helfen, dich zurechtzufinden, dir mit Geduld und Liebe ihre Welt zeigen (mit der Vorraussetzung, dass du sie sehen willst) fängst du an, die Schönheit in den Dingen zu sehen. Wenn abends die Lichter in den unzähligen Fenstern der unzähligen Wohnblöcke angehen, dann sind es nicht hässliche, heruntergekommene, graue Sozialismusbauten, nein, sie haben etwas unbegreifliches in sich. Die Geschichten von Millionen von Menschen hinter diesen Scheiben, unzählige Leben, die wir nicht kennen, die aber einen anderen genau in diesem Moment bezaubern. Wenn man zusammen mit einem guten Freund in Lachen ausbricht, weil einer von euch mal wieder nicht aufgepasst hat, über eine hochstehende Platte gestolpert und fast auf die Nase geflogen ist. Wenn dir mit einem breiten Lächeln erklärt wird, dass die kleinen losen Bodenplatten, unter denen sich bei Regen sehr viel Wasser sammelt, "Spuckende Platten" genannt werden, weil sie einen wortwörtlich anspucken, wenn man zu sehr auf eine Seite tritt und dann das Wasser darunter hervorspritzt und dir deine gesamte Hose nass macht. Wenn man zum ersten Mal nach einem Tag Arbeit mit einer Brotscheibe aus dem riesigen Kessel, die liebevoll über dem Feuer aus Gartenzutaten gekochte Ljutenitza probiert, bei strahlendem Sonnenschein im September. In einem winzigen Dorf, wo nur noch alte Menschen leben, die aber mindestens einmal im Monat von ihren Kindern besucht werden, die dem schnellen und hektischen Stadtleben entfliehen. Wenn deine Baba einfach nicht glauben kann, dass es dir geschmeckt hat, falls du mal nicht noch 2 weitere Teller essen kannst, weil es wohl irgendein Naturgesetz geben muss, das es ihr wirklich und wahrhaftig unmöglich macht, dir zu glauben, und dein Teller dann einfach ohne weitere Diskussion noch mal aufgefüllt wird. In all diesen kleinen Momenten wird dir die Schönheit dieses Landes und seiner vielen wunderbaren Menschen bewusst. Es ist klar, dass es von all dem irgendwo auch eine Kehrseite gibt, oder etwas zwischendrin, aber genau diese "Makel" vervollständigen das Bild. Bulgarien ist nicht einfach nur ein billiges Urlaubsland für Westeuropäer oder armes Balkanland.
Bulgarien ist da, wo jeder eine Meinung und Geschichte zu allem hat und sie dir auch furchtbar gerne in ausschweifenden Diskussionen darlegt. Da, wo unglaublich viel gelächelt, gelacht, getanzt, gesungen und erzählt wird, und vor allem: Da, wo es immer Zeit gibt.
Mittwoch, 3. Mai 2017
Montag, 1. Mai 2017
Ostern
Vielleicht nur ein ganz kleines bisschen nachträglich, aber trotzdem wünsche ich allen Frohe Ostern!
Dieses Jahr hätte ich das sogar in Bulgarien und Deutschland am gleichen Tag tun können, hab es aber offensichtlich trotzdem, wie man es von mir kennt, ein wenig verpeilt. Alle paar Jahre fällt das Datum des Orthodoxen Ostern mit dem des Katholischen zusammen, ansonsten unterscheiden sie sich um ein paar Wochen bis zu einem Monat. Als kleine Abwechslung hab ich hier für euch mal eine Tabelle zusammengeschrieben, die die Daten des diesjährigen Osterfestes, einen kleinen Ausschnitt meiner Erlebnisse und allgemeine Traditionen und Bräuche aus Bulgarien enthält.
Dieses Jahr hätte ich das sogar in Bulgarien und Deutschland am gleichen Tag tun können, hab es aber offensichtlich trotzdem, wie man es von mir kennt, ein wenig verpeilt. Alle paar Jahre fällt das Datum des Orthodoxen Ostern mit dem des Katholischen zusammen, ansonsten unterscheiden sie sich um ein paar Wochen bis zu einem Monat. Als kleine Abwechslung hab ich hier für euch mal eine Tabelle zusammengeschrieben, die die Daten des diesjährigen Osterfestes, einen kleinen Ausschnitt meiner Erlebnisse und allgemeine Traditionen und Bräuche aus Bulgarien enthält.
| Datum | Ereignis/Beschreibung |
|---|---|
| 08.04.- 17.04.2017 | Osterferien 2017 in ganz Bulgarien |
| 08.04.2017 8 Tage vor Ostersonntag |
Lazarowden/ Лазаровден - Jedes bulgarische Mädchen sollte einmal in ihrem Leben eine Lazаrka sein. Es wird in traditionellen Trachten mit Blumenkränzen für den nächsten Tag um die Häuser gezogen und gesungen (In Gruppen von Mädchen, den Lazarki, hauptsächlich noch auf den Dörfern). In der Vergangenheit wurde an diesem Tag von den jungen Männern um die Hand der Auserwählten angehalten. Alle um den Namen Lazar herum feiern heute Namenstag. Der heilige Lazar, ein Freund von Jesus wird 4 Tage nach seinem Tod von Gott mit den Worten "Lazare, tritt heraus!" (Лазаре, излез вън!) wiederbelebt. |
| 09.04.2017 7 Tage vor Ostersonntag |
Zwetnitza/ Цветница - Das Wort Zwetnitza lässt sich vom bulgarischen Wort für Blume ableiten (zwete). Der Tag, an dem Jesus in Jerusalem mit Palmwelden empfangen wird. Weil hier keine Palmen wachsen werden traditionell Weidenzweige als Symbol verwendet. Massen strömen in die Kirchen um dort Kerzen zu entzünden und geweihte Weidenzweige zu erhalten, auf den Straßen werden Blumen und Weidenkränze verkauft und alle, deren Namen mit Blumen zusammenhängen feiern ihren Namenstag (Oder meinem Gastvater zufolge: Alle Mädchen, weil wir alle Blumen sind.). |
| 10.04.-16.04.2017 Die Osterwoche |
Woche des Leidens/ Седмица на страданията;Страстна седмица - "Großmontag" (Велики понеделник), "Großdienstag" (Велики вторник), Aschermittwoch (Велика сряда), Gründonnerstag (Велики четвъртък),Karfreitag (Разпети петък), Ostersamstag (Велика събота), Ostersonntag (Великден). Da ich leider selber nicht genau weiß, wie die Bezeichnungen dieser Tage auf Deutsch sind, hab ich die Lücken einfach mal frei übersetzt/ausgefüllt. Zur Erklärung der Namen: Das Wort "welik" (groß/großartig) kommt eigentlich in jedem Tag vor, sie werden also einfach alle durchweg bis auf Freitag, dem noch "razpeti" als zweite Option offensteht, damit attribuiert. Erneut, ähnlich zum Weihnachtsfest bezeichnen wir Ostern als einen Zeitraum, hier ist aber das Wort für Oster ("Великден" - "Großer Tag") nur für Ostersonntag vorgesehen. |
| 13.04.2017 Gründonnerstag |
Eier färben - Hier ist es für alle verbindlich Eier zu färben, nicht nur eine Unterhaltung für die Kinder. Die vorgegebenen Tage sind der Donnerstag und Samstag (für die, die es nicht am Donnerstag geschafft haben) vor Ostersonntag, an anderen Tagen kommt es gar nicht erst in Frage die Farben rauszuholen. Wir haben vorbildlich den "ersten Termin" genutzt, in Joghurtbechern Farben mit etwas Essig in Wasser gelöst und traditionell zuerst ein rotes Ei untertauchen lassen, mit welchem dann ein Kreuz auf die Stirn gezeichnet wird. Mit Kerzenwachs, Servietten, Petersilie, alten Spitzentischdekchen und vielem anderen wird dann Abwechslung in das ohnehin schon bunte Chaos gebracht, und am Ende kann man sich sicher sein, dass die Finger jedes einzelne Ei wiederspiegeln werden. |
| 15.04.2017 Ostersamstag |
Ostergottesdienst - Am Abend vor Ostern gehen hier sehr viele Leute in die Kirche, um dort das Heilige Feuer (благодатен огън) zu empfangen, welches aus Jerusalem ab 21:00 per Flugzeug in die orthodoxen Kirchen der Welt verteilt wird. In Rousse, wo ich zusammen mit meiner Gastschwester die Osterferien verbracht habe, kam das Feuer aus Bukarest, weil Rumänien direkt gegenüber, auf der anderen Seite der Donau liegt und damit näher als Sofia ist. Es wird wie üblich für orthodoxe Gottesdienste viel gesungen, dann 3 mal die Kirche umrundet und das Feuer an die vor dem Gotteshaus mit durch Becher gesteckten Kerzen wartenden verteilt. Ich finde diese Tradition unglaublich schön, einfach weil so von nur einer Flamme aus Licht in tausende Häuser getragen wird und jeder einmal erlebt haben sollte, an einem Ostersamstag um kurz vor zwölf zu Gesang in einer Menge aus Kerzen zu stehen, wo völlig Fremde miteinander das Feuer ihrer Kerzenlichter teilen, falls eines erlischt, und die Wärme sekundenschnell aus der Mitte nach außen gereicht wird. |
| 16.04.2017 Ostern |
Essen - Ja, wirklich nur Essen. Zum Frühstück und sowieso den ganzen Tag lang gibt es Eier und Kozunak (Eine super leckere Art Osterbrot, die man endlos lange essen kann.), bevor aber ein Ei gepellt und verspeist werden darf, muss man mit sich mit einem anderen einen Kampf liefern. Dabei hofft aber eigentlich jeder darauf, zu verlieren, da nur derjenige, dessen Ei nach dem Zusammenstoß gebrochen ist, losessen darf. Für die anderen gehts weiter, bis sie aus dem Eierkampf als Verlierer hervorgehen. Nach dem Frühstück waren wir im Zentrum, wo Volkstänze aufgeführt wurden und eine große Tombola stattfand (Zu jedem Anlass gibt es eine Tombola). Fast alle haben Gutscheine oder Kozunak gewonnen, der Hauptpreis war jedoch ein lebendiges Lamm. Am Ostersonntag und auch noch die Tage danach grüßt man sich nicht mit Hallo, sondern mit "Христос Воскресе/Hristos Woskrese" und der Erwiderung "Woistina Woskrese/Воистина Воскресе", was bedeutet, dass sich die Menschen den ganzen Tag sagen, dass Christus auferstanden ist, und dann bestätigen "Er ist wirklich auferstanden." Am Anfang ist es ein bisschen eigenartig, aber man gewöhnt sich schnell daran und fängt an es wie einen Gruß zu verwenden. |
Freitag, 17. März 2017
Пролет
Gott sei dank, es ist endlich Frühling! Seit ungefähr zwei, drei Wochen wird das Wetter zunehmend schöner und wärmer, einige Tage hatten wir sogar bis zu 17 °C. Sobald es draußen wärmer wird, geht man viel mehr raus, sieht sich mit Freunden, fängt an neues auszuprobieren und überhaupt ist die Grundstimmung sehr angehoben. Es fand auch endlich ein von mir langersehnter Feiertag statt: Baba Marta. Am 1. März gibt es eine wunderschöne Tradition in Bulgarien und vielen anderen Balkanländern. Jeder kauft sogenannte Martenitsi von einem der scheinbar unendlich vielen Stände, die in den letzten Februarwochen in der gesamten Stadt auftauchen, oder bastelt sie selber, um sie dann an Freunde, Familie, fast jeden aus seiner Klasse und wenn man will auch an Lehrer zu verschenken. Martenitsi können Armbänder oder jegliche andere Art von Schmuck und Anhänger darstellen, das Wichtige sind nur die zwei Farben Rot und Weiß. Ein weiteres wichtiges Symbol sind Pijo und Penda, die meistens als kleiner Anhänger an den Jacken befestigt werden. Es gibt ziemlich viele verschiedene Legenden über die Herkunft von Baba Marta (übersetzt Oma März), ihre Brüder/Söhne klein und groß Sechko (sie sollen Januar und Februar symbolisieren), Pijo und Penda und die Farben Rot und Weiß (ich glaube es war ein blutbeflecktes weißes Pferd verwickelt). Von den unendlich vielen verschiedenen Versionen haben sie mir einige erzählt, die ich mir aber nicht so richtig merken konnte. Nachdem alle ihre weiß-roten Bänder erhalten muss man abwarten bis man einen Storch (hier in Sofia nicht so sehr wahrscheinlich) oder blühenden Baum sieht, an den man seine Martenitsi anbindet (ich weiß nicht ob alle auf einmal oder verteilt, noch ist nichts am blühen). Ich freue mich schon sehr darauf, zu sehen, wie in der ganzen Stadt weiße und rote Fleckchen auftauchen, schon jetzt ist es echt schön wie überall, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Herkunft unter den Ärmeln Enden der bunten Armbänder hervorluken, oder kleine Pijos und Pendas an den Jacken mit kleinen Sicherheitsnadeln direkt über dem Herz befestigt sind.
Langsam aber sicher verliere ich den Überblick über alle Feiertage, die der Einheit, Unabhängigkeit oder Teilung von Bulgarien und seinen ehemaligen Provinzen gewidmet sind. Mit Sicherheit kann ich aber sagen, dass der 3. März der wichtigste ist, so behaupten zumindest die Bulgaren. Es ist der Nationalfeiertag Bulgariens oder in der etwas längeren Version: "Tag der Befreiung Bulgariens vom osmanischen Joch". Überall kann man Festzüge und Veranstaltungen zur Ehre Bulgariens und jener, die sich im Kampf um die Freiheit geopfert haben, beobachten. Viele Leute kaufen sich Flaggen und ziehen mit ihnen durch die Stadt, vor allem bei dem schönen Wetter ist fast jeder auf der Straße. Anna (die in Plovdiv lebt) hat mir erzählt, dass es dort im Zentrum auch Feuerwerke gab. Es scheint mir, dieser Tag ist wirklich wichtig für die Bulgaren, weil sehr viel darüber geredet wird, sowie die Straßen mit Menschen, als auch die sozialen Netzwerke mit Bildern und Erzählungen von der Befreiung voll sind und nicht einmal auf den Anzeigeschildern der Straßenbahnstationen wird es verpasst, sich einen Fröhlichen Feiertag zu wünschen.
Wir sind immer noch nicht am Ende der Feiertage Anfang März angekommen, am 8. März ist der Internationale Frauentag, und während man sich in Deutschland hier und da etwas nettes wünscht, er aber überhaupt nicht als wichtiger Festtag angenommen wird, nutzt man in Bulgarien jede Möglichkeit zum Feiern und ganze zwei bis drei Tage schmücken Blumenstände das Land. Es ist fast eine Pflicht, eine Blume für seine Mutter zu kaufen, aber auch bei jeder anderen Frau oder (seltener) Lehrerin ist ein Blümchen oder Strauß sehr willkommen.
Die Weise, auf welche hier die Feiertage begangen werden gefällt mir sehr, es ist irgendwie wärmer, herzlicher und oft steht eine lange Tradition dahinter.
Слава богу, най-накрая е пролет! От около две-три седмици времето става все по-хубаво и все по-топло, няколко дни имахме даже към 17 градуса. Щом като стане по-топло навън, излизаш по-често, виждаш се с приятели, започваш нови неща и общото настроение се вдига.
Празнувахме и един от мен дългоочакван празник: Баба Марта. На 1ви март има една много красива традиция в България и в много други държави на балканския полуостров. Всеки купува така наречени мартеници на един от привидно безкрайните щандове, които изникват няколко седмици преди първия март, или ги прави сам, за да ги подарява на приятели, семейство, почти всички от своя клас и ако иска и на учители. Мартеници могат да бъдат гривни или всякакви други видове украшения, важното са двата цвята червено и бяло. Друг символ представляват Пижо и Пенда. Има доста различни легенди за произхода на Баба Марта, братя/синовете й голям и малък Сечко (януари и февруари), Пижо и Пенда и белия и червения цвят, от които са ми разправяли няколко, не можех да ги запомням обаче. След като всички си получат бяло-червените конци трябва да чакаш докато видиш щеркел (тук в София не много вероятно) или цъфтящо дърво, на което ще закачиш мартениците си (не знам дали всички наведнъж или разпределено, още нищо не цъфти). Много искам да видя как в целия град изникват бели и червени петна, още сега много е хубаво как навсякъде, независимо от възраст или пол, можеш да видиш краищата на гривните под ръкавите или малки Пижа и Пенди (не знам дали така е множествено число) на якетата (закачват се с безопасна игла горе-долу над сърцето на якето.)
Бавно но сигурно загубвам общия поглед върху всичките празници, посветени на единство, независимост или деление на България и своите части. Но със сигурност мога да кажа, че 3ти март е най-важният от тях, това поне твърдят българите. Той е националният празник на България или в малко по-дългата версия "Ден на Освобождението на България от османско иго". Навсякъде има шествия и събития в почит към България и тези, които се жертвали в борбата за освобождението. Много хора си купуват знамена и обикалят с тях из града, най-вече при хубавото време почти всеки е навън. Анна (която живее в Пловдив) ми разказа, че там в центъра вечер е имало и фойерверки. Струва ми се, че тоя ден наистина е важен за българите, защото много се говори за него, както улиците с хора, така и социалните мрежи с снимки и разкази за Освобождението са пълни и дори не на табелките на спирките изпускат да ти желаят честит празник.
Обаче все още не свършва с празниците през март, на 8ми март е международният ден на жените, и докато в Германия тук и там си желаят нещо хубаво, но изобщо не е приет като важен празник, в България се използва всяка възможност за празнуване и цели два дни щандове за цветя украсяват града. Почти е задължително да вземаш цветя за майка си, а и за всяка друга жена или (по-рядко) учителки цвете е добре дошло.
Много ми харесва начина, по който тук се празнуват празниците, някак е по-топло, по-сърдечно и често има дълга хубава традиция.
Langsam aber sicher verliere ich den Überblick über alle Feiertage, die der Einheit, Unabhängigkeit oder Teilung von Bulgarien und seinen ehemaligen Provinzen gewidmet sind. Mit Sicherheit kann ich aber sagen, dass der 3. März der wichtigste ist, so behaupten zumindest die Bulgaren. Es ist der Nationalfeiertag Bulgariens oder in der etwas längeren Version: "Tag der Befreiung Bulgariens vom osmanischen Joch". Überall kann man Festzüge und Veranstaltungen zur Ehre Bulgariens und jener, die sich im Kampf um die Freiheit geopfert haben, beobachten. Viele Leute kaufen sich Flaggen und ziehen mit ihnen durch die Stadt, vor allem bei dem schönen Wetter ist fast jeder auf der Straße. Anna (die in Plovdiv lebt) hat mir erzählt, dass es dort im Zentrum auch Feuerwerke gab. Es scheint mir, dieser Tag ist wirklich wichtig für die Bulgaren, weil sehr viel darüber geredet wird, sowie die Straßen mit Menschen, als auch die sozialen Netzwerke mit Bildern und Erzählungen von der Befreiung voll sind und nicht einmal auf den Anzeigeschildern der Straßenbahnstationen wird es verpasst, sich einen Fröhlichen Feiertag zu wünschen.
Wir sind immer noch nicht am Ende der Feiertage Anfang März angekommen, am 8. März ist der Internationale Frauentag, und während man sich in Deutschland hier und da etwas nettes wünscht, er aber überhaupt nicht als wichtiger Festtag angenommen wird, nutzt man in Bulgarien jede Möglichkeit zum Feiern und ganze zwei bis drei Tage schmücken Blumenstände das Land. Es ist fast eine Pflicht, eine Blume für seine Mutter zu kaufen, aber auch bei jeder anderen Frau oder (seltener) Lehrerin ist ein Blümchen oder Strauß sehr willkommen.
Die Weise, auf welche hier die Feiertage begangen werden gefällt mir sehr, es ist irgendwie wärmer, herzlicher und oft steht eine lange Tradition dahinter.
Слава богу, най-накрая е пролет! От около две-три седмици времето става все по-хубаво и все по-топло, няколко дни имахме даже към 17 градуса. Щом като стане по-топло навън, излизаш по-често, виждаш се с приятели, започваш нови неща и общото настроение се вдига.
Празнувахме и един от мен дългоочакван празник: Баба Марта. На 1ви март има една много красива традиция в България и в много други държави на балканския полуостров. Всеки купува така наречени мартеници на един от привидно безкрайните щандове, които изникват няколко седмици преди първия март, или ги прави сам, за да ги подарява на приятели, семейство, почти всички от своя клас и ако иска и на учители. Мартеници могат да бъдат гривни или всякакви други видове украшения, важното са двата цвята червено и бяло. Друг символ представляват Пижо и Пенда. Има доста различни легенди за произхода на Баба Марта, братя/синовете й голям и малък Сечко (януари и февруари), Пижо и Пенда и белия и червения цвят, от които са ми разправяли няколко, не можех да ги запомням обаче. След като всички си получат бяло-червените конци трябва да чакаш докато видиш щеркел (тук в София не много вероятно) или цъфтящо дърво, на което ще закачиш мартениците си (не знам дали всички наведнъж или разпределено, още нищо не цъфти). Много искам да видя как в целия град изникват бели и червени петна, още сега много е хубаво как навсякъде, независимо от възраст или пол, можеш да видиш краищата на гривните под ръкавите или малки Пижа и Пенди (не знам дали така е множествено число) на якетата (закачват се с безопасна игла горе-долу над сърцето на якето.)
Бавно но сигурно загубвам общия поглед върху всичките празници, посветени на единство, независимост или деление на България и своите части. Но със сигурност мога да кажа, че 3ти март е най-важният от тях, това поне твърдят българите. Той е националният празник на България или в малко по-дългата версия "Ден на Освобождението на България от османско иго". Навсякъде има шествия и събития в почит към България и тези, които се жертвали в борбата за освобождението. Много хора си купуват знамена и обикалят с тях из града, най-вече при хубавото време почти всеки е навън. Анна (която живее в Пловдив) ми разказа, че там в центъра вечер е имало и фойерверки. Струва ми се, че тоя ден наистина е важен за българите, защото много се говори за него, както улиците с хора, така и социалните мрежи с снимки и разкази за Освобождението са пълни и дори не на табелките на спирките изпускат да ти желаят честит празник.
Обаче все още не свършва с празниците през март, на 8ми март е международният ден на жените, и докато в Германия тук и там си желаят нещо хубаво, но изобщо не е приет като важен празник, в България се използва всяка възможност за празнуване и цели два дни щандове за цветя украсяват града. Почти е задължително да вземаш цветя за майка си, а и за всяка друга жена или (по-рядко) учителки цвете е добре дошло.
Много ми харесва начина, по който тук се празнуват празниците, някак е по-топло, по-сърдечно и често има дълга хубава традиция.
Mittwoch, 15. Februar 2017
Румъния, Skiurlaub und Halbzeit
Wenn mir ab und zu wieder einfällt, dass die Hälfte der Zeit schon rum ist, kаnn ich das einfach nicht glauben. Man fängt gerade an enge Freundschaften zu schließen, Probleme mit der Sprache verziehen sich und man fühlt sich einfach zuhause, da ist es ein unglaublicher Gedanke, wie schnell die Tage hier eigentlich verfliegen. Времето наистина лети! Когато започвам да пиша на български думите просто текат ей така, без да мисля. Харесва ми много! В часовете по български разбирам почти всичко и мога да реша задачите, прекрасно чувство е. Знам че все още правя много грешки, но уча и много повече, всеки ден няколко думи, всеки ден съм по-уверена с говоренето. Миналият уикенд имахме семинар от YFU в Румъния (Сибиу), заедно с други ученици на обмен в България, Румъния у Сърбия, от Естония, Аржентина и Германия.
Nach der Hälfte der Zeit gibt es ein Seminar von YFU, wir haben es in Rumänien (Sibiu/Hermannstadt) zusammen mit anderen Austauschschülern in Rumänien und Serbien aus Estland, Argentinien und Deutschland verbracht. Insgesamt waren wir 6 Austauschschüler, 4 Gastgeschwister und 4 Teamer. Ich muss hier mal ein riesiges Danke an YFU dalassen, dafür, dass sie es jedesmal schaffen so wundervolle Tagungen für uns auf die Beine zu stellen, mit Leuten die einem in den Paar Tagen wirklich gute Freunde werden, und Erinnerungen die noch ewig nachbleiben. Man wird sich auch bei diesen Gesprächen zur Halbzeit noch einmal bewusst, wie viel man für sich selber eigentlich schon erreicht hat, wie viel man erlebt hat, was man alles noch erleben will und was für ein großes Glück so ein Austauschjahr ist.
In der Schule haben wir jetzt die Schichten gewechselt, was kurz gesagt bedeutet: Kaffee, Zucker und die Schulbank als Kissen sind von 7:30 Uhr bis mindestens 9 Uhr meine besten Freunde. Ich hätte nicht gedacht dass es so hart wird mit dem früh aufstehen, bin auch schon 2 von 4 Mal zu spät gekommen, was mir in 4 Jahren in Deutschland nicht passiert ist. Dazu trägt vielleicht auch der Gedanke bei, dass es eh keinen Ort gibt wo sie mir Verspätungen eintragen können, ich stehe nämlich nicht im Klassenbuch, und hier kommen alle regelmäßig zu spät, es wird also auch nicht so streng gehandhabt von den Lehrern. Es hilft auch ein bisschen zu sehen, dass wirklich ausnahmlos jeder um diese Uhrzeit noch am Schlafen ist. Nur noch die Hälfte der Mädchen ist geschminkt und es findet wohl auch nicht jeder Zeit zum Haare kämmen oder die besten Klamotten raussuchen. Selbst die Lehrer scheinen in den ersten beiden Stunden immer noch ziemlich unmotiviert.
Den Valentinstag (Hier heißt er Свети Валентин) haben wir auch auf eine etwas andere Weise verbracht, er fällt hier nämlich mit noch einem weiteren (orthodoxen) Feiertag zusammen: Trifon Zarezan (Трифон Зарезан). Es ist der Tag an dem die Weinreben geschnitten werden, es wird also auf ein gutes Jahr der Weinherstellung angestoßen, und von allen Leuten mit und ohne Partner scherzhaft als Ausrede verwendet um das ein oder andere Gläschen Alkohol zu sich zu nehmen. Wir waren nach der Schule zusammen in einem Restaurant, was hier für Schüler jeder Altersklasse recht üblich ist, da das Essen dort vergleichsweise nicht besonders teuer ist. Auf den Straßen verkaufen überall Menschen rote Luftballons in Herzform und andere kleine Dinge, diese Ballons sind aber das typischste und gehen auch ziemlich gut weg.
Zum Abschluss gibt es noch mal eine kurze Rückblende in die Winterferien, in denen wir in Pamporovo waren, zum Ski- bzw. Snowboard fahren. Fast jede Familie fährt in diesen paar Tagen in eins der um die 3 bekannten Skiresorts in den Bergen Bulgariens, manche fahren auch nach Österreich oder Italien. Für mich war es das erste Mal und ich hatte echt viel Spaß. Zusammen mit meiner Gastschwester haben wir einen Snowboardkurs gemacht. Am Anfang war es ziemlich schwierig, ich hab so ziemlich an jeder möglichen Stelle blaue Flecken und mein Kopf ist auch nicht ganz verschont geblieben, nach dem man aber gefühlte 500 Mal wieder aufgestanden ist, klappt es irgendwann und macht auch ziemlich süchtig. In unserer Gruppe gab es noch ein/zwei kleiner Kinder, welche bis zum Ende nicht rausgekriegt haben, dass Bulgarisch nicht meine Muttersprache ist. Man kommt so langsam immer öfter mit Leuten in Kontakt, die das erst spät oder gar nicht bemerken und jedesmal ist es wirklich wieder eine extrem große Freude.
Es geht also weiterhin bergauf, trotz der frühen Stunde und dem wenigen Schlaf (es gibt immer was zu tun) wälze ich mich jeden Morgen mit einem guten Gefühl aus dem Bett, mit Freude auf den Tag und auf das was ich erleben werde, selbst wenn es nur winzig kleine Dinge zu sein scheinen, oder weitere kleine Hindernisse und Probleme, die man bewältigen kann.
Когато от време на време ми хрумва, че половината вече е минала, просто не мога да го повярвам. Тъкмо започваш да се сприятелиш по-добре, проблемите с езика изчезват и се чувстваш у дома, при тези условия то е ужасна мисъл, колко бързо времето всъщност минава.
След първата половина има семинар на YFU, който прекарахме в Румъния (Сибиу) заедно с други ученици на обмен в Сърбия и Румъния, от Естония, Аржентина и Германия. Общо бяхме 6 ученици на обмен, 4 приемни братя и сестри и 4 тиймера. Тук трябва да кажа едно огромно Благодаря на YFU, за това, че всеки път успяват да създават така прекрасни семинари за нас, с хора, които ти стават и само след няколко дена добри приятели, и спомени, които остават дълго. Също така, при тези разговори след първото полувреме отново осъзнаваш, колко всъщност вече си пристигнал, колко си преживявал, колко още ще преживяваш и какъв голям късмет е такава година на обмен.
В училище сега сме другата смяна, което накратко казано означава: кафе, захар и чина като възглавница са моите наи-добри приятели от 7:30 ч до поне 9 ч. Не мислех, че раното ставане ще бъде толкова тежко, и вече закъснявах 2 от 4 пъти, което през 4 години в Германия не ми се е случило нито веднъж. Може би и мисълта, че няма къде да ми пишат закъснения или отсъствия (не съм в дневника), допринася малко за това. При първата смяна обаче редовно всички закъсняват, всеки едва ли не все още спи, и учителите не са толкова строги, защото дори те са немотивирани в този час.
Свети Валентин изкарахме малко по-различно тук, тъй като той съвпада с друг празник (Трифон Зарезан). Той е денят, на който се заразяват лозата, следователно вдигаш чаша за добра година в производството на вино. От хора с или без партньор това с удоволствие се използва като оправдание на потреблението на една или две капки алкохол. След училище бяхме в един ресторант, което е общоприето при ученици на моята възраст, заради сравнително ниски цени.
На улиците навсякъде се продават и се купуват червени балони и други глупости в формата на сърце.
Накрая ще ви дам малък поглед назад към зимната ваканция, през която бяхме в Пампорово, за да караме ски и сноуборд. Почти всяко семейство тук пътува през тези няколко дни до един от около трите известни ски курорта в България, някои дори пътуват в Австрия или Италия. За мен беше пръв път и много се забавлявах. Съвместно с приемната ми сестра посетихме един курс за сноуборд. Първоначално беше доста трудно, аз имам синки на едва ли не всяко място на моето тяло и даже главата ми не остана незасегната, след като ставаше (усеща се) 500 пъти все някога успяваш и то те прави някак зависим. В нашата група имаше още две-три по-малки деца, които до края не са разбрали, че български не ми е майчният език (или просто нищо не са казвали, което при моя акцент е по-вероятно).
Значи, става все по-добре, макар да е толкова рано и да си лягам късно (винаги има нещо за правене) се събуждам всяка сутрин с добро чувство, с радост за деня и за предстоящите преживявания, дори и да изглежда че са само мънички неща, или още малки трудности и проблеми, с които можеш да се справиш.
Сурва, кукери, камбанки
In Bulgarien hört man wohl nie auf neue, uralte Traditionen zu entdecken, die mit großer Freude vom Volk weitergeführt werden. Die Geschichte dieses Landes und alles was sich in ihr verbirgt erscheint mir immer wieder unergündlich.
Am letzen Wochenende haben wir die "Surwa" besucht, ein Festival in Pernik, welches seit vielen Jahren in Erinnerung an die uralten Junggesellenriten durchgeführt wird, und auch eines der größten Maskenspiele in Europa und der Welt ist, bzw. das größte auf der Balkanhalbinsel. Zum ersten Mal wurde das Festival dort 1966 aufgeführt, und schon 1985 wird es zu einer internationalen Veranstaltung. Seitdem hat die Surwa nicht aufgehört zu wachsen und 2009 ist Pernik damit die offizielle Karnevalhauptstadt Europas geworden. Vor 2 Jahren hat die UNESCO den Brauch in die Liste des nichtmateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.
Jeweils am letzen Freitag, Samstag und Sonntag des Januars kann man also in der Kleinstadt bei Sofia das Spektakel beobachten, bei dem dieses Jahr schon fast 8000 Personen mit ihren Gruppen gegeneinander antreten, um als die "Besten" auserkoren zu werden. Die Spieler werden Kukeri genannt, sind in anderen Teilen Bulgariens und um Neujahr und Weihnachten herum aber auch als Surwakari bekannt. Mit den möglichst hässlichen oder schrecklichen Masken sollen die schlechten Geister und Kräfte aus dem neuen Jahr vertrieben und sich auf das Erwachen der Natur vorbereitet werden. Der Tradition zufolge werden alle Figuren von Männern aufgeführt, in den letzten Jahren nehmen aber auch immer mehr Frauen und Kinder daran teil, die das Fest sehr bereichern.
Es war ein echt unvergessliches Erlebnis, eine unbeschreibliche Atmosphäre. Überall Glocken die ununterbrochen lärmen, ein Haufen anderer Instrumente, tanzende Menschen, die man oft nicht mal mehr als solche identifizieren konnte. Der Anblick war oft so fesselnd, dass wir selbst die Eiseskälte ausgeblendet haben um weiter zuzusehen. Die meisten Auftritte hatten aber auch einen sehr witzigen Teil, die Leute sind an dir vorbeigekommen und haben Scherze gemacht, viele Männer haben sich als Frauen verkleidet (traditionell wird auch ein Brautpaar von Männern gespielt) und dabei sichtlichen Spaß gehabt.
Am letzen Wochenende haben wir die "Surwa" besucht, ein Festival in Pernik, welches seit vielen Jahren in Erinnerung an die uralten Junggesellenriten durchgeführt wird, und auch eines der größten Maskenspiele in Europa und der Welt ist, bzw. das größte auf der Balkanhalbinsel. Zum ersten Mal wurde das Festival dort 1966 aufgeführt, und schon 1985 wird es zu einer internationalen Veranstaltung. Seitdem hat die Surwa nicht aufgehört zu wachsen und 2009 ist Pernik damit die offizielle Karnevalhauptstadt Europas geworden. Vor 2 Jahren hat die UNESCO den Brauch in die Liste des nichtmateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.
Jeweils am letzen Freitag, Samstag und Sonntag des Januars kann man also in der Kleinstadt bei Sofia das Spektakel beobachten, bei dem dieses Jahr schon fast 8000 Personen mit ihren Gruppen gegeneinander antreten, um als die "Besten" auserkoren zu werden. Die Spieler werden Kukeri genannt, sind in anderen Teilen Bulgariens und um Neujahr und Weihnachten herum aber auch als Surwakari bekannt. Mit den möglichst hässlichen oder schrecklichen Masken sollen die schlechten Geister und Kräfte aus dem neuen Jahr vertrieben und sich auf das Erwachen der Natur vorbereitet werden. Der Tradition zufolge werden alle Figuren von Männern aufgeführt, in den letzten Jahren nehmen aber auch immer mehr Frauen und Kinder daran teil, die das Fest sehr bereichern.
Es war ein echt unvergessliches Erlebnis, eine unbeschreibliche Atmosphäre. Überall Glocken die ununterbrochen lärmen, ein Haufen anderer Instrumente, tanzende Menschen, die man oft nicht mal mehr als solche identifizieren konnte. Der Anblick war oft so fesselnd, dass wir selbst die Eiseskälte ausgeblendet haben um weiter zuzusehen. Die meisten Auftritte hatten aber auch einen sehr witzigen Teil, die Leute sind an dir vorbeigekommen und haben Scherze gemacht, viele Männer haben sich als Frauen verkleidet (traditionell wird auch ein Brautpaar von Männern gespielt) und dabei sichtlichen Spaß gehabt.
| Respekt an diese Gruppe, bei -10°C ärmellos draußen stundenlang warten und dabei so extrem fröhlich und munter sein, das muss man auch erstmal hinkriegen! |
| Im Hintergrund ist eine Gruppe Frauen zu sehen, die oft im Zentrum, umrundet von den Maskenträgern Volkstänze aufgeführt haben (Horo darf hier bei keinem Fest fehlen) |
| Jede Gruppe hat ein Schild mit der Oblast und dem Ortsnamen getragen, manchmal sind wie hier auch Kinder vorangegangen. |
| Eine Gruppe hatte sogar Esel dabei, die als verschiedene Handwerker verkleidete Menschen auf Wagen hinter sich hergezogen haben. |
| Die letzte Gruppe, die wir angeschaut haben, trug große bunte Teppiche auf dem Rücken und noch farbenfrohere Pailletten-Masken. |
Samstag, 7. Januar 2017
Весела Коледа и Честита Нова Година
Fröhliche Weihnachten und ein Frohes Neues Jahr an alle die das hier lesen. Ich denke ich werde ab jetzt alle Einträge auch auf bulgarisch schreiben, Übung schadet ja in keinem Falle. Um euch das mit Google-Übersetzer nicht weiter anzutun gibt's auch eine deutsche Version.
In diesem Eintrag werde ich (fast) alles über die Feiertage rund um Weihnachten und Silvester erzählen, wie sie hier allgemein gefeiert werden und was für Erfahrungen ich im besonderen gemacht habe.
Die Schule hat leider bis zur letzten Minute angedauert, die Ferien begannen also erst am 24. Dezember. Trotzdem war der Freitag davor nicht so schlecht, eher super fröhlich. Morgens trafen wir uns im Billa (große bulgarische Supermarktkette) um Essen und andere nützliche Waren von dem Geld zu kaufen, welches unsere Klasse für ein Kinderheim gesammelt hat. Unser Klassenlehrer hatte das als gute Tat zu Weihnachten vorgeschlagen. Also haben er, drei andere und ich Sirene, Butter (verdammt teuer hier, und immer "Deutsche Markenbutter"), Zwieback, Kekse und Obst eingekauft. Wir haben Tsetska Tsacheva im Supermarkt gesehen und sie hat sogar etwas zu uns gesagt, ich glaube es ging um die Schlange, jedenfalls war es für mich sehr lustig, ich war einfach überrascht, weil man in Deutschland nicht einfach mal so eine bekannte Persönlichkeit im Supermarkt trifft (in diesem Fall Präsidentschaftskandidat). Von dem was ich den anderen Jugendlichen um mich herum bisher entnehmen konnte wird sie gerne mal für den einen oder anderen Scherz gebraucht. Danach haben wir den Weg zur Schule angetreten, mit einer Person zu viel im Auto von meinem Klassenlehrer, wo wir dann die Geschenke vom Wichteln und aus Anlass der Freundschaft ausgetauscht haben. Ich hab noch nie so viele Geschenke von meiner Klasse erhalten, ich freue mich immer noch darüber und habe immer noch Kekse auf Lager. Aber macht euch keine Sorgen, ich werd mich schon um sie kümmern! ;)
Im Kinderheim war es superschön, wir konnten 2 Stunden lang nach Herzenslust mit einem Haufen kleiner Babys kuscheln und spielen, die alle echt lieb und sehr ruhig waren, und jede Art von Liebe aufgenommen haben.
Alle die mehr über die wunderbare Arbeit erfahren wollen, die die Freiwilligen in diesen Heimen "Das kleine Haus" leisten können sich hier informieren: hope.bg
Ich empfehle auch dieses Video, in dem es um das Projekt geht: https://www.youtube.com/watch?v=-m7MYZUD9tI
Für mich war Heiligabend immer der schönste Teil von Weihnachten, hier wird er offiziell aber nicht einmal zu Weihnachten dazugezählt, welches in Deutschland ja eigentlich einen ganzen Monat umfasst. Meine Familie, Oma, Opa und ich haben uns bei der Tante versammelt, wo wir zusammen ungefähr 10 Leute waren. Der orthodoxen Kirche zufolge ist Heiligabend ein Fastentag, man isst also kein Fleisch und keinen Fisch und von Milchprodukten und Eiern werden nur kleine Mengen beim Kochen verwendet. Wir haben die für Heiligabend typischen Sarmichki (Wein- und Kohlblätter mit Reis gefüllt), Bohneneintopf, gefüllte Paprika mit Reis und Quinoa und eine Menge anderer leckerer Sachen gegessen. Oma hatte Pitka gebacken, eine Art Brot. Verteilt vom Ältesten hoffen alle darauf, das Geldstückchen in ihrem Brot zu finden, welches Glück und Reichtum bringen soll. So fröhlich und fast ununterbrochen vollgegessen verbrachten wir Heilig Abend, mit stetiger Hintergrundmusik alter bulgarischer Sänger, dessen Namen ich leider vergessen habe. Wegen des Fehlens eines passenden Weihnachtsmannkostüms wurde uns unter viel Gelächter eine moderne Interpretation des Djado Koleda (Opa Weihnacht = Weihnachtsmann) und seines Wichtels geboten. Der Tradition zufolge gibt es hier Geschenke erst am 25., wir konnten aber nicht abwarten und haben sie schon 2 Stunden früher verteilt.
Ich bekam eine sehr hübsche traditionelle bulgarische Bluse, und der Stollen den ich aus Deutschland mitgebracht hatte überlebte auch nicht besonders lange. Um Mitternacht haben sich dann alle endlich Frohe Weihnachten gewünscht. Nachdem wir zuhause ausgeschlafen hatten ging es noch einmal zur Tante um Banitza mit Glücken (ich war mal so frei wörtlich zu übersetzen) zu essen, die eigentlich eher typisch für Neujahr ist, ich werd aber niemals eine Banichka ausschlagen, vor allem nicht wenn sie Glück für jedermann trägt, in der Form von kleinen Sprüchen auf Zettelchen, erinnernd an Glückskekse. Am 25. wird nach dem Fastentag viel Fleisch und Fisch und all solche Sachen gegessen. Später an dem Tag waren wir als wunderbar weihnachtliche Abrundung noch Schlittschuhlaufen (meine Gastschwestern und ich), wobei ich mich auch fast gut geschlagen habe.
Silvester wird in Bulgarien familiärer gefeiert, viele fahren in die Berge oder in andere Enden des Landes um die Tage um Neujahr (oft zusammen mit einer befreundeten Familie, so auch in meinem Fall) dort zu verbringen. Nur sehr wenige bleiben zum Jahreswechsel in den Städten. Bevor wir nach Emen gefahren sind haben wir noch Oma Nr.2 in Ruse an der Donau besucht, welche ich zum ersten Mal dort gesehen habe. Wir haben auch einen Stock vom Kornelkirschbaum gekauf, aus dem die sogenannte Survachka hergestellt wird. Mit bunter Wolle, getrockneten Früchten, Popcorn (ja, wirklich Popcorn) und anderen Dingen geschmückt und zusammengebunden, wird damit von den Enkeln den Alten auf den Rücken geschlagen (keine Sorge, sehr zart) während glück- und gesundheitsbringende Verse aufgesagt werden.
In Emen (bei Veliko Tarnovo, einer alten Hauptstadt Bulgariens) hatte es bereits geschneit und so begannen wir am 1. Januar das Jahr mit einem ausgedehnten Spaziergang durch die beeindruckende Natur und Schneeballschlachten. Nachdem wir einige Abhänge runter- und raufgerutscht waren kamen wir sogar an einen Wasserfall, versteckt in einem Tal hinter einigen Felsen. (Bilder kommen noch)
Am Silvesterabend genossen wir ein Programm mit viel Essen, mehr oder weniger Alkohol, einer Tombola und viel Horo (Volkstanz). Überall in Bulgarien wird zum neuen Jahr Horo getanzt, in großen Städten wie Sofia sogar mit mehreren hunderten Leuten. Wie ich es aus Deutschland kennen wurde um Null Uhr mit Champagner angestoßen und die letzten Sekunden runtergezählt (mein erster Countdown auf einer anderen Sprache :) Es gab natürlich auch Banitza mit Glücken, aber kein einziges Feuerwerk, ich habe jedenfalls keins gesehen, was auch mal sehr angenehm war, nach den Pyrotechnikkriegen die ich aus Deutschland gewöhnt bin.
Zur Zeit wird es hier immer kälter (-15 °C im Moment) und es liegt eine Menge Schnee, Montag geht's dann aber endlich wieder in die Schule, nachdem die Ferien schon 2 Tage landesweit verlängert wurden.
... на всички които четат това. Отново се опитвам да напиша на български, защото трябва да пробваш, иначе няма да отбележиш напредък с нов език.
Сега ще ви разкажа (почти) всичко за празниците около Коледа, как се празнува тук общо и какви преживявания аз имах особено.
Училището продължи за съжаление до последната минута тоест ваканцията започна на 24-ти Декември. Все пак петъкът не беше чак толкова лош, по-скоро много весел. Сутрин се срещнахме в Била за да купим храна и другите нужни стоки от парите, които нашият клас събра за дом за деца. Нашият класен беше предложил това като добро дело на Коледа. Следователно той, трима други и аз напазарувахме сирене, масло, сухар, бисквити и плодове. Видяхме Цецка Цачева в супермаркета и тя даже каза нещо на нас, смятам че беше за опашката, иначе за мен ми беше доста смешно и бях просто изненадана, защото в Германия твърде е невероятно да срещнеш някоя известна личност в супермаркета (в този случай политик, който често виждаш по телевизия). После си тръгнахме към училището, където разменихме подаръци. Никога не съм получила толкова много подаръци от класа ми, все още се радвам на това, и все още имам курабийки. Но не се притеснявайте, ще се погрижа за тях. ;)
В дома за деца беше много забавно с всичките малки бебета, които можехме да люлеем и да гушаме. Играехме с тях за около 2 часа и се върнахме до училището.
Всеки, които искат да разберат още от добрата работа, която вършват доброволците в тези домове "Малката къща", могат да се информират тук: hope.bg
Препоръчвам и този клип, в който става въпрос за проекта: https://www.youtube.com/watch?v=-m7MYZUD9tI
За мен винаги Бъдни вечер беше най-хубавата част от Коледа, тук обаче даже не спада към Коледа, която нали в Германия някак си е цял месец. Ние със семейството ми и баба и дядо се събрахме у леля, заедно бяхме около 10 души. Съответно православната църква 24-ти Декември е постен ден, смисъл не ядеш месо и риба, а от млечни продукти и яйца се използват само малко количество при готвенето. Ние ядохме типичните за Бъдни вечер сърмички, боб чорба, пълнени чушки с ориз и киноа, и доста други вкусни неща. Баба беше сготвила питка, един вид хляб, който се яде на бъдни вечер. Разпределена на най-стария човек се надяват всички да намерят паричката в своето парче, която носи късмет и богатство. Така весело и почти непрекъснато преядено прекарахме Бъдни вечер, с музиката на стари български певци, чиито имена забравих. Поради липсата на подходящ костюм на Дядо Коледа видяхме с много смях съвременна интерпретация на Дядо Коледа и своето джудже. Според традицията има подаръците чак на 25-ти Декември, но ние не можахме да чакаме, поради което ги подарихме вече 2 часа по-рано.
Аз получих една хубава риза, в традиционно български стил, и щоленът, който бях донесла от Германия не е оцелял особено дълго. :) В полунощ най-сетне всички се пожелаха Весела Коледа. След като бяхме наспали вкъщи, отидохме пак у леля за да продължаваме да ядем. Като закуска имаше баница с късмети, която всъщност е по-типична на нова година, но никога няма да откажа баница, най-вече докато носи и късмети за всекиго, в форма на малки листчета с желания, спомнящи за късметчета в китайски бисквити.
След постния ден всички ядат пържоли, риба и т.н. По-късно ние с моите приемни сестри отидохме да караме кънки на лед.
Нова година в България се празнува по-семейно, мнозина пътуват до планините или до други краи на държавата, за да прекарват (често заедно с приятелско семейство, така и в моя случай) дните около нова година там, малцина стоят в градовете. Преди да отидохме в Емен посетихме другата баба в Русе до Дунав, който съм виждала там за първи път. Купихме и пръчка дрян, от която се произвежда така наречената сурвачка. Със сурвачка внуците удрят на гърба на старите, произнасяйки стихове за късмет и здраве и такива неща за новата година.
В Емен (до Велико Търново) вече беше валяло сняг и на 1-ви Януари започнахме годината с дълга разходка из впечатляваща природа и бои със снежни топки.
Новогодишната вечер се насладихме на програма с много ядене, повече или по-малко алкохол, томбола, музика и хоро. Навсякъде в България хората играят хоро на нова година, в големите градове участват даже няколко стотици хора. Както го познавам от Германия вдигнахме чашите с шампанско за 2017 и броихме последните секунди. Естествено имаше и баница с късмети, обаче нито един фойерверк, аз поне не го съм видяла. Това беше много приятно, след тези войни с пиротехника, с които съм свикнала от Германия.
Sonntag, 11. Dezember 2016
Зима е...
Jetzt habe ich mich wirklich sehr lange nicht mehr gemeldet, ein Monat ist es schon. Bedeutet einerseits: Ich bin jetzt seit einem drittel Jahr hier. (Wie gesagt, die Zeit verfliegt.) Andererseits: Es gibt wieder einen ganzen Haufen zu erzählen. Der Winter ist jetzt endgültig hier, hat Ende November mal kurz Hallo gesagt, eine Menge weißes Zeug liegengelassen und sich dann wieder verzogen. Trotzdem der schöne erste Schnee schon geschmolzen ist, die Kälte hat uns nicht verlassen und Mitte der Woche sollen es um die -10°C werden. Beim ersten Schnee wird sich hier übrigens auch ab und zu Честит първи сняг gewünscht, also "Fröhlicher erster Schnee".
Mit dem 1. Dezember war hier auch eigentlich alles schon eingeschmückt, selbst in der Schule. Das finde ich superschön, fast jeder Lehrer stellt einen (künstlichen) Weihnachtsbaum auf oder hängt irgendwelche Lichterketten oder Girlanden über die Tafel. In der 2. und 3. Etage stehen auch noch einige Dekoelemente, einschließlich Weihnachtsbäumchen, der eine hat eine superbunte Lichterkette, wenn man Abends im Dunkeln die Schule verlässt ist man immer echt in Weihnachtsstimmung. :)
Adventskalender gehören hier gar nicht zur Tradition, es gibt sie aber trotzdem zu kaufen, wie so vieles deutsche Essen. Ich hab mit Schokokalendern von zuhause die ganze Sache in meine Familie gebracht, der es nur so halbwegs bekannt war, sich aber jetzt sehr daran erfreut und fleißig Türchen öffnet. Der nächste Festtag auf der Liste ist Nikolaus, hier auch gefeiert, aber ganz anders als bei uns. Am Nikulden gibt es anstatt Schuhen und Süßigkeiten Fisch. Genauer gesagt Karpfen. Die ganze Familie kommt zusammen, soweit wie das von der Entfernung her gewährleistet werden kann. Baba und Djado sind jetzt hier in Sofia für den Winter (ein paar Blöcke entfernt), und meine Tante wohnt auch nur einen Block weiter, also waren wir mit Sohn und Frau zusammen insgesamt 9 Leute, was die kleinen Wohnungen hier schon ziemlich gut ausfüllt, dadurch aber umso schöner war. Der Fisch wird nach einem bestimmten Rezept zubereitet, mit Reis zusammen, was wie immer eine Weile gebraucht hat um identifiziert werden zu können. Bulgaren zerkochen den Reis eigentlich immer, fragt nicht warum, ich weiß es echt nicht, aber es wurde mir schon von vielen Leuten bestätigt. Eigentlich ganz witzig, so wird es halt einfach gemacht, aber man muss immer erstmal kurz gucken um rauszukriegen was das genau ist. :D Zum Nachtisch hatten wir Eis und Kuchen, die ganze Runde war superfröhlich und der ganze Abend echt schön! Um 10 gab es ein Fußballspiel der Championsleague, das natürlich angemacht wurde, weil eine bulgarische Mannschaft es dorthin geschafft hatte. Fast wäre das Unfassbare geschehen und sie hätten gewonnen, aber die Franzosen konnten das Unheil in allerallerletzter Minute abwenden und somit der Scham entgehen, gegen Bulgaren im Fußball zu verlieren. Ich finde sie hätten es doch auch mal verdient, aber so wird wohl weiterhin nur von dem 1:0 Sieg gegen Deutschland bei der WM 1994 berichtet. Nikulden ist auch gleichzeitig Namenstag von allen um den Stamm "Nikol" herum, wovon wir in der Klasse gleich 4 haben, also gab es extra viel Schokolade. Namenstag hat hier fast den gleichen Stellenwert wie Geburtstag und man bekommt kleine Geschenke und bringt Schokolade für die Schüler und Lehrer zur Schule mit.
Zu Weihnachten bekommen wir dann auch mal etwas längere Ferien, Herbstferien gibt es nämlich nicht, nur hin und wieder ein längeres Wochenende, von dem aber auch nicht selten Schul- und Arbeitstage am Samstag nachgeholt werden. Es ist nicht unbedingt ungewöhnlich das oft Samstags Schulveranstaltungen stattfinden, z.B. der zusätzliche Sportunterricht, der mehr oder weniger verpflichtend ist.
Bis Weihnachten sind es jetzt nur noch weniger als 2 Wochen und in der Zeit steht noch so einiges an, von dem ich natürlich danach auch hier berichten werde. Es macht einfach unendlich viel Spaß eine ganze Reihe an Traditionen mitfeiern zu können, als Teil einer Familie in einer ganz anderen Ecke der Welt, wo es so viele kleine Unterschiede gibt. Als ich meiner Gastmutter ganz am Anfang zum Geburtstag einen Apfelkuchen gebacken habe (wohl das erste Backwerk, das mir richtig gelungen ist) waren alle super begeistert und jetzt haben wir es nochmal gemacht, mit eigenen Äpfeln und in einer Springform, die sie extra dafür irgendwoher besorgt haben, sowas wird hier nämlich eigentlich nicht benutzt. So hatten wir gestern auch sehr viel Spaß als sie den Kuchen 100 % überzeugt irgendwie auch vom Boden der Springform trennen wollten, ich aber einwenden musste, dass das nicht nötig ist. Die Hälfte von uns hat dann versucht zu argumentieren, weshalb der Kuchen draufbleiben darf und die andere Hälfte ist dagegen angegangen, während der Kuchen zwischen vielen Händen und einem Messer irgendwo in der Luft rumhing und beinahe draufgegangen wäre. War ein sehr witziger Anblick. Jetzt ist er schon verspeist, mithilfe von Baba und Djado, denen wir auch ein Stück rübergebracht haben und die uns gleich mit noch mehr garteneigenen Äpfeln versorgt haben.
Hier noch einige Impressionen des ersten Schnees:
Mit dem 1. Dezember war hier auch eigentlich alles schon eingeschmückt, selbst in der Schule. Das finde ich superschön, fast jeder Lehrer stellt einen (künstlichen) Weihnachtsbaum auf oder hängt irgendwelche Lichterketten oder Girlanden über die Tafel. In der 2. und 3. Etage stehen auch noch einige Dekoelemente, einschließlich Weihnachtsbäumchen, der eine hat eine superbunte Lichterkette, wenn man Abends im Dunkeln die Schule verlässt ist man immer echt in Weihnachtsstimmung. :)
Adventskalender gehören hier gar nicht zur Tradition, es gibt sie aber trotzdem zu kaufen, wie so vieles deutsche Essen. Ich hab mit Schokokalendern von zuhause die ganze Sache in meine Familie gebracht, der es nur so halbwegs bekannt war, sich aber jetzt sehr daran erfreut und fleißig Türchen öffnet. Der nächste Festtag auf der Liste ist Nikolaus, hier auch gefeiert, aber ganz anders als bei uns. Am Nikulden gibt es anstatt Schuhen und Süßigkeiten Fisch. Genauer gesagt Karpfen. Die ganze Familie kommt zusammen, soweit wie das von der Entfernung her gewährleistet werden kann. Baba und Djado sind jetzt hier in Sofia für den Winter (ein paar Blöcke entfernt), und meine Tante wohnt auch nur einen Block weiter, also waren wir mit Sohn und Frau zusammen insgesamt 9 Leute, was die kleinen Wohnungen hier schon ziemlich gut ausfüllt, dadurch aber umso schöner war. Der Fisch wird nach einem bestimmten Rezept zubereitet, mit Reis zusammen, was wie immer eine Weile gebraucht hat um identifiziert werden zu können. Bulgaren zerkochen den Reis eigentlich immer, fragt nicht warum, ich weiß es echt nicht, aber es wurde mir schon von vielen Leuten bestätigt. Eigentlich ganz witzig, so wird es halt einfach gemacht, aber man muss immer erstmal kurz gucken um rauszukriegen was das genau ist. :D Zum Nachtisch hatten wir Eis und Kuchen, die ganze Runde war superfröhlich und der ganze Abend echt schön! Um 10 gab es ein Fußballspiel der Championsleague, das natürlich angemacht wurde, weil eine bulgarische Mannschaft es dorthin geschafft hatte. Fast wäre das Unfassbare geschehen und sie hätten gewonnen, aber die Franzosen konnten das Unheil in allerallerletzter Minute abwenden und somit der Scham entgehen, gegen Bulgaren im Fußball zu verlieren. Ich finde sie hätten es doch auch mal verdient, aber so wird wohl weiterhin nur von dem 1:0 Sieg gegen Deutschland bei der WM 1994 berichtet. Nikulden ist auch gleichzeitig Namenstag von allen um den Stamm "Nikol" herum, wovon wir in der Klasse gleich 4 haben, also gab es extra viel Schokolade. Namenstag hat hier fast den gleichen Stellenwert wie Geburtstag und man bekommt kleine Geschenke und bringt Schokolade für die Schüler und Lehrer zur Schule mit.
Zu Weihnachten bekommen wir dann auch mal etwas längere Ferien, Herbstferien gibt es nämlich nicht, nur hin und wieder ein längeres Wochenende, von dem aber auch nicht selten Schul- und Arbeitstage am Samstag nachgeholt werden. Es ist nicht unbedingt ungewöhnlich das oft Samstags Schulveranstaltungen stattfinden, z.B. der zusätzliche Sportunterricht, der mehr oder weniger verpflichtend ist.
Bis Weihnachten sind es jetzt nur noch weniger als 2 Wochen und in der Zeit steht noch so einiges an, von dem ich natürlich danach auch hier berichten werde. Es macht einfach unendlich viel Spaß eine ganze Reihe an Traditionen mitfeiern zu können, als Teil einer Familie in einer ganz anderen Ecke der Welt, wo es so viele kleine Unterschiede gibt. Als ich meiner Gastmutter ganz am Anfang zum Geburtstag einen Apfelkuchen gebacken habe (wohl das erste Backwerk, das mir richtig gelungen ist) waren alle super begeistert und jetzt haben wir es nochmal gemacht, mit eigenen Äpfeln und in einer Springform, die sie extra dafür irgendwoher besorgt haben, sowas wird hier nämlich eigentlich nicht benutzt. So hatten wir gestern auch sehr viel Spaß als sie den Kuchen 100 % überzeugt irgendwie auch vom Boden der Springform trennen wollten, ich aber einwenden musste, dass das nicht nötig ist. Die Hälfte von uns hat dann versucht zu argumentieren, weshalb der Kuchen draufbleiben darf und die andere Hälfte ist dagegen angegangen, während der Kuchen zwischen vielen Händen und einem Messer irgendwo in der Luft rumhing und beinahe draufgegangen wäre. War ein sehr witziger Anblick. Jetzt ist er schon verspeist, mithilfe von Baba und Djado, denen wir auch ein Stück rübergebracht haben und die uns gleich mit noch mehr garteneigenen Äpfeln versorgt haben.
Hier noch einige Impressionen des ersten Schnees:
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